Zum Inhalt springen

Part 2: Alpenüberquerung Berchtesgaden – Lienz

Nach einem regnerischen Start im steinernen Meer geht es im Sonnenschein und nur noch einigen Wolken weiter in die Hohen Tauern.

Stairway to Heaven: über die Pfandlscharte in die Hohen Tauern

Den Aufstieg zur Pfandlscharte nehme ich am nächsten Tag in Angriff. Heute wandere ich nur einige Höhenmeter nach oben zur Trauneralm. Eine äußerst sympatische Hütte, die mich eher an ein Hotel erinnert. Neben mir ist nur ein Pärchen aus Herzogenaurach unterwegs und wir kommen beim Abendessen ins Gespräch. Die beiden machen ebenfalls die Alpenüberquerung Berchtesgaden – Lienz und wir tauschen uns direkt aus, bevor ich früh schlafen gehe.

Kurz nach dem Frühstück wandere ich dann gemeinsam mit meinen neuen Freunden los. Da der Aufstieg auf den Pass als schwierig eingeordnet ist und wir ein Altschneefeld durchqueren müssen, bin ich froh, heute mal nicht allein unterwegs zu sein. Ein wenig kritisch wird es, als wir uns versteigen und neben einem Altschneefeld versuchen, aufzusteigen. Ein Stück müssen wir klettern und schon kurz später löst sich ein riesiger Felsklotz, über den wir gerade gekraxelt sind. Nochmal Glück gehabt, ich bin auf jeden Fall froh, als wir wieder auf dem mehr oder weniger markierten Weg sind. Das Altschneefeld ist dann superschnell überwunden und wir sind auf dem Pass angekommen.

Ich verstecke meinen Rucksack hinter einem Felsen und mache mich auf den Weg zum Spielmann. Nur ein paar Höhenmeter trennen mich von meinem ersten 3.000er. Die karge Landschaft hier oben ist beeindruckend und es stört mich auch nicht, dass auf dem Gipfel viel los ist.

Houses of the Holy: Großglocknerhaus

Auf dem Weg zum Großglocknerhaus springe ich kurz in einen Bergsee. An den Rändern schmilzt selbst im August noch der Schnee weg, dementsprechend kurz ist mein Bad. Aber umso erfrischender.

Im Großglocknerhaus habe ich mich für 2 Nächte eingebucht. Mein eigentlicher Plan war es, einen weiteren Gipfel zu besteigen. Der Weg dorthin ist aber leider wegen Steinschlag gesperrt. Als Alternative wandere ich daher ins Tal nach Heiligenblut. Dort gönne ich mir einen Kasierschmarrn mit Großglocknerblick und hüpfe einige Male in den Fluss. Abends gibts dann ein Picknick mit Ausblick und tierischer Begleitung.

Dancing Days

Bevor meine Wanderung weitergeht, treffe ich Nikolay, einen ehemaligen Kollegen aus München. Eigentlich wollen wir in der Hütte einkehren, treffen stattdessen neue Freunde: zutrauliche Murmeltiere. Wir helfen den Rangern bei der Fütterung und ich sehe zum ersten Mal Murmeltiere aus der Nähe. Normalerweise sind Murmeltiere ja ziemlich scheu und rennen sofort weg, wenn sie Menschen hören. Bei der Fütterung sehe ich aber, dass sie aus der Nähe gar nicht mehr so süß sind sonderlich ziemlich hässliche Zähne haben. Aber trotzdem fressen sie mir aus der Hand.

Tea for One im Glocknerhaus

Nach einem entspannten Morgen heißt es, Tschüß Murmeltiere und Nikolay. Und ich bin wieder allein unterwegs. Ich genieße die letzten Blicke auf den Großglockner und gönne mir an der Salmhütte noch einen Kaffee. Eine Bergsteigergruppe kommt gerade von ihrem erfolgreichen Gipfelbesuch zurück und ich lausche den Gesprächen. Leider verschätzen sich wohl viele und der Helikopter muss im Sommer häufig mehrmals täglich ausrücken, um Menschen am Großglockner zu retten.

Beim Check-In in der Glorer Hütte gibt es dann erstmal einen Schnaps – die Hüttenwirte müssen wohl wirklich trinkfest sein, wenn sie das mit jedem Gast durchziehen. Das Essen hier ist unglaublich lecker und ich lasse mir jeden Bissen des 4-Gänge-Menüs schmecken.

Zum dritten und letzten Teil meines Erfahrungsberichts


Dir gefällt was du liest? Dann lade mich doch gerne auf einen Kaffee oder Kuchen ein. Für werbefreie Inhalte auf Bergnomadin!

Weiterlesen:

Das Refuge de Prat-Cazeneuve auf dem HRP
HRP Etappe 3: Mein zweiter Start auf der Haute Route Pyrenees

Etappe 3 auf dem HRP: Von Loudenvielle nach Benasque

HRP Etappe 2: von Lescune nach Artouste

Etappe 2 auf dem HRP, der Haute Route Pyrenees mit Start in Lescune

Ein langer Hügel-Hatsch: Etappe 1 auf dem HRP von Hendaye – Lescune

Von Hendaye nach Lescun – die erste Etappe auf der Haute Route Pyrenees (HRP)

Cookie Consent mit Real Cookie Banner