Wandern und Trailrunning in der Schweiz ist ein anderes Level. Perfekte Wanderwege, 4.000er, Gletscher und Hütten an spektakulären Orten haben mir die Entscheidung nicht leicht gemacht. Hier gibt es meine Lieblingstouren in der Schweiz im Überblick, plus hilfreiche Tipps zur Anreise & Übernachtung.
Die schönsten Tageswanderungen & Trailläufe in der Schweiz:
- Wandern im Berner Oberland: Von Lauterbrunnen nach Grindelwald
- Zugfahren und Wandern am Berninapass
- Ganz nah am Matterhorn: Wandern in Zermatt
- Den Mont Blanc immer im Blick: Wanderung zu den Lacs de Venetres

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Die schönsten Tageswanderungen in der Schweiz:
1. Auf Dumbledores Spuren: Wandern im Berner Oberland
Eine knappe Stunde mit dem Zug von Bern entfernt warten Eiger, Jungfrau und Mönch darauf, aus der Nähe bestaunt zu werden. Die Region und vor allem die Eiger-Nordwand zieht Kletterer aus der ganzen Welt an. Doch auch für Wanderer hat das Berner Oberland einiges zu bieten.
Mein Wandertipp
Du startest in dem kleinen Örtchen Lauterbrunnen und bist auf den Pfaden des „Eiger Ultratrails“, einem ziemlich verrückten Trailrunning Event, unterwegs. Dabei kommst du ganz nah an der Eiger Nordwand vorbei und beendest die Wanderung in Grindelwald. Ja, den Ort gibt es wirklich. Im Sommer kann es in beiden Orten voll werden, die Wanderwege waren aber vergleichsweise leer, als ich dort im August unterwegs war. Der Großteil der Besucher nimmt doch den bequemen Weg mit der Gondel hoch zum Jungfraujoch.
- 27 km
- 1.800 Höhenmeter im Aufstieg
- 1570 Höhenmeter im Abstieg
Die Wanderung kannst du abkürzen, indem du die Bahn zur kleinen Scheidegg nimmst. Zurück zum Ausgangspunkt kommst du mit dem Zug.
Übernachtungstipp: Der Campingplatz Jungfrau in Lauterbrunnen. Der Campingplatz ist sehr beliebt, daher unbedingt vorher reservieren. Auch ohne Auto und mit kleinem Ein-Frau-Zelt habe ich nur mit viel Glück spontan einen Platz dort bekommen. Dafür gibt es dort eine Küche und Kühlschränke, die du benutzen kannst und einen gemütlichen Aufenthaltsraum.



2. Wandern in Graubünden: Der Bernina Pass
Weiter geht es in den Osten der Schweiz zum Bernina Pass. 2.328 Meter müssen überwunden werden, um über den Pass zu gelangen. Doch zum Glück gibt es den Bernina Express, der dich gemütlich zum Pass bringt. Unterwegs kannst du bei verschiedenen Stationen aussteigen und deine Wanderung so sehr flexibel gestalten.
Mein Wandertipp
An der Stazione Cavaglia kannst du aus dem Bernina Express springen und zum Lago Palü wandern. Ich erinnere mich noch an den leckeren Schweizer Käse, den ich dort während einer ausgiebigen Mittagspause verdrückt habe. Gestärkt geht es dann die letzten Höhenmeter zum Bernina Pass nach oben, wo du wieder in den Bernina Express steigst.
- 10 km
- 570 Höhenmeter im Aufstieg
Gut zu wissen:
Die Wanderung kann beliebig mit dem Zug verlängert oder verkürzt werden. Neben dem offiziellen Bernina Express fahren auf der Strecke auch reguläre Regionalzüge, die günstiger sind und auch mit einem Interrail Ticket benutzt werden können. Der einzige Vorteil des Bernina Express sind die Panoramafenster. Aber auch im Regionalzug hast du spektakuläre Ausblicke.



3. Wandern am Matterhorn
Zwar nicht der höchste, aber einer der anspruchsvollsten Gipfel in den Alpen ist das Matterhorn im Wallis. Viele Bergsteiger haben hier schon Abenteuer erlebt. In und um Zermatt ist das Matterhorn überall gut sichtbar, wenn es nicht gerade in den Wolken hängt.
Mein Wandertipp
Diese Wanderung ist die letzte Etappe der Via Valais, einer Mehrtageswanderung, die von Verbier nach Zermatt führt. Los geht’s an der Riffelalpe. Von dort kommst du ganz nah ans Matterhorn heran. Über Zmutt und das Berggasthaus Trift (unbedingt einkehren oder dort übernachten) gibt es unglaubliche Ausblicke über Zermatt und einige 4.000er.
- 23 km
- 980 Höhenmeter im Aufstieg
- 1.579 Höhenmeter im Abstieg
Gut zu wissen:
Hinkommen
Zermatt ist autofrei, daher ist die Anreise nur mit dem Zug möglich. Das Auto kannst du in Täsch parken.
Übernachten
In Zermatt gibt es direkt hinter dem Bahnhof einen kleinen Campingplatz. Nicht der schönste, aber mit Abstand die günstigste Möglichkeit, in Zermatt zu übernachten. Außerdem triffst du dort bestimmt andere Wandernde.
Alternativ gibt es einen sehr schönen Campingplatz in Randa. Dort gibt es auch Campingmöglichkeiten für Autos und Vans, eine moderne Sanitäranlage und kleine Biwakhütten, die du mieten kannst.
Buchtipp
Das Buch „Matterhorn – Bergführer erzählen“ hab ich während meiner Wanderung auf der Via Valais entdeckt und an einem Abend fast durchgelesen, so spannend war es: Bergführer berichten von ihrer Arbeit am Matterhorn. Die Geschichten sind manchmal traurig, manchmal spannend und ab und zu auch mal ziemlich witzig.
Einziger Minuspunkt: In dem Buch kommen leider fast nur männliche Bergführer zu Wort.




4. Den Mont Blanc immer im Blick: Wanderung zu den Lacs de Venetres
Das Wallis ist meiner Meinung nach DAS Wanderparadies in der Schweiz, daher gibt es für dieses Kanton gleich 2 Wandertipps von mir. Der große St. Bernhardpass ist bekannt für seine Bernhardinerhunde, die seit Jahrhunderten am Pass gezüchtet werden. Im Sommer kannst du die Bernhardinerhunde auch besuchen. Zudem führen die Tour de France sowie der Giro d’Italia über den großen Bernhardpass.
Mein Wandertipp
Bei dieser Wanderung startest du am St. Bernhard Pass, der die Grenze zwischen Italien und der Schweiz markiert. Nach einem steilen Anstieg geht es wieder bergab zu den Seen. Dort gibt es unglaublich tolle Ausblicke auf das Mont Blanc Massiv, die zu der ein oder anderen Pause anregen. Auch der restliche Abstieg nach La Fouly bleibt spektakulär, mit unglaublichen Ausblicken.
- 13,7 km
- 430 Höhenmeter im Aufstieg
- 1.290 Höhenmeter im Abstieg
Übernachtungstipp
Direkt am St. Bernhard Pass gibt es ein Kloster, das Pilger und Wandernde aufnimmt. Im Gruppenraum gibt es sehr leckeres Essen und du kommst einfach mit anderen Reisenden ins Gespräch. Zum Beispiel mit einem Radreisenden, der seinen Job gekündigt hat und jetzt komplett mit eigener Muskelkraft von Belgien in die Türkei radelt.
Am Pass gibt es zudem auch ein Bernhardiner-Museum, in dem du mehr über die süßen Hunde lernst und sogar mit ihnen spazieren gehen kannst.



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