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Ultrawandern Vorbereitung Teil 4: Packliste für deinen Megamarsch

Mit der richtigen Ausrüstung hast du bei deinem Megamarsch deutlich mehr Spaß. Was alles in deinen Rucksack muss und welche Kleidung bei einer Ultrawanderung sinnvoll ist, erfährst du in diesem Artikel. Wie immer bei Bergnomadin: komplett werbefrei. Falls ich Produkte empfehle, hab ich diese ausgiebig selbst getestet und empfehle diese nicht, weil ich dafür bezahlt werde 😉

Die Zusammenfassung:

  • Atmungsaktive Kleidung nach dem Zwiebelprinzip
  • Auf jede Wetterlage vorbereitet sein
  • Gut eingelaufene Schuhe und Socken
  • Leichter Rucksack oder Laufweste
  • GPS-Track auf dem Handy und/oder Papierkarte dabei
  • Erste Hilfe Set
  • Testen, testen, testen: Keine Experimente am Tag deiner Ultrawanderung

Kleidung für deinen Megamarsch

Bei einer Ultrawanderung bist du den ganzen Tag (und teilweise auch die ganze Nacht) unterwegs und solltest daher entsprechend flexible Kleidung tragen. Grundsätzlich macht es Sinn, dass du dich nach dem Zwiebelprinzip kleidest. Also unterschiedliche Schichten an Kleidung anziehst und einpackst, die du flexibel an- und ausziehen kannst.

Mein Ultrawanderoutfit besteht normalerweise aus:

Als unterste Schicht kann ich Merino-Kleidung sehr empfehlen, da sie nicht so schnell stinkt und dich auch wärmt, wenn sie nassgeschwitzt ist. Ich hab trotzdem meistens noch ein Wechselshirt dabei. Daneben hab ich im Rucksack immer noch 1-2 wärmende Schichten (je nach Jahreszeit) und eine Regenjacke und -hose. Vor allem in den Bergen kann das Wetter schnell umschlagen und ein Regenschauer aufziehen. Achte bei einer Regenjacke darauf, dass sie unter den Achseln Reisverschlüsse hat, die du beim Wandern öffnen kannst. Schwitzen wirst du in jeder Regenjacke und so bist du zumindest etwas atmungsaktiv.

Die richtigen Socken

Besonders betonen möchte ich die Wahl der richtigen Socken für das Ultrawandern. Deine Socken sollten deine Füße optimal unterstützen und nicht zu groß oder zu klein sein, da sonst Blasen entstehen können. Teste daher am besten verschiedene Lauf- und Wandersocken in deiner Größe im Vorfeld deiner Ultrawanderung und hol dir deinen Favoriten am besten gleich doppelt. Wandersocken haben leider nicht die längste Haltbarkeit.

Rucksack oder Laufweste? Die Qual der Wahl für deine Ultrawanderung

Dein Rucksack und der Inhalt sollten natürlich so leicht wie möglich sein. Neben Rucksäcken gibt es auch Laufwesten in verschiedenen Größen. Diese liegen enger am Körper an, haben aber weniger Fassungsvermögen und sind meiner Meinung nach etwas nerviger zum An- und Ausziehen. Für eine Megamarsch oder ähnliches, bei dem du an Versorgungsstationen vorbeikommst, reicht ein Rucksack mit 15-20 Litern vollkommen. Wichtig ist, dass dein Rucksack oder deine Laufweste gut passen, nicht scheuern und alles reinpasst, was du mitnehmen willst.

Zu 100% empfehlen kann ich leider keinen Rucksack oder Laufweste. An sich war ich sehr zufrieden mit dem Laufrucksack von Black Diamond, den ich auf ziemlichen vielen Abenteuern dabeihatte. Leider hat er nach nicht mal 1 ½ Jahren schlapp gemacht und der Kundendienst konnte/wollte mir nicht weiterhelfen. Für knapp 200€ hatte ich da etwas mehr erwartet.

Was muss in den Rucksack?

In deinen Rucksack solltest du Wechsel- und Regenkleidung packen sowie einige Snacks, falls du zwischen den Stationen Hunger bekommst und dich verpflegen musst. Wasser gehört auch in den Rucksack. Wie viel Liter du einpackst, von dem jeweiligen Megamarsch und dem Wetter ab. An einem heißen Sommertag wirst du mehr Wasser trinken als im Frühling oder Herbst.

Wichtig ist auch ein Erste Hilfe Set, falls dir oder deinen Mitwandernden unterwegs etwas passiert. Es passiert schneller als du denkst, dass du zum Beispiel über eine Wurzel stolperst. Bei einigen Anbietern von Ultrawander-Veranstaltungen ist ein Erste Hilfe Set Pflicht. Informiere dich am besten vorab, was alles dazugehört.

Bereits fertige Erste Hilfe Sets gibt es beim Alpenverein oder in Outdoor-Läden. Tausche Pflaster und Co. am besten regelmäßig aus. Ansonsten packst du zusätzlich in dein Erste Hilfe Set (am besten nicht nur währen dem Megamarsch, sondern auch bei allen Vorbereitungswanderungen) am besten folgende Gegenstände ein:

  • Blasenpflaster
  • Tape, um Blasenpflaster zu befestigen und Socken zu schützen
  • Schmerztabletten
  • Bepanten-Salbe
  • Pfeife  (falls an deinem Rucksack nicht schon eine befestigt ist)
  • Rettungsdecke

Die Technik: Was muss noch in den Rucksack?

Ultrawander-Events sind zwar meistens gut ausgeschildert und du wanderst teilweise mit vielen anderen zusammen. Trotzdem solltest du dir die Route vorab gut anschauen, sie auf deinem Handy abspeichern und/oder Papierkarten mitnehmen. Je nachdem, wo deine Ultrawanderung stattfindet, kann auch die Mitnahme eines GPS-Geräts sinnvoll sein. In dein Handy solltest du auch alle Notfall-Nummern einspeichern und zum Beispiel Bescheid geben, wenn du den Wettbewerb abbrichst.

Damit dein Handy auch 12 bzw. 24 Stunde Power hat, solltest du eine möglichst leichte Powerbank einpacken. Für alle Wanderungen, die im Dunkeln stattfinden, ist eine Stirnlampe zudem sehr hilfreich. Damit hast du deine Hände frei. Teste vorab deine Stirnlampe ausgiebig, wie lang sie hält und ob sie auch hell genug ist. Ich kann Stirnlampen empfehlen, die sowohl mit Akku als auch mit Batterien funktionieren. So kannst du die Stirnlampe auch nutzen, wenn der Akku leer ist. Bei 24 Stunden Wanderungen solltest du auch 1-2 Ersatzlampen einpacken.

Den richtigen Schuh für eine Ultrawanderung finden

Der wichtigste Ausrüstungsgegenstand jeder Wanderung ist der passende Schuh. Welcher das ist, kommt sehr auf dich und deine Füße und Gelenke an. Generell lassen sich Wanderschuhe in verschiedene Kategorien einordnen. Für alpine Wanderwege werden meist Wanderstiefel der Kategorie B/C empfohlen. Diese sind knöchelhoch, schützen deine Zehen und sind verwindungssteif, was vor allem in Geröllfeldern und bei Kraxelpassagen sehr hilfreich ist. Zudem kannst du sie auf Gletschern und mit Steigeisen verwenden. Allerdings sind sie auch schwer und du brauchst vermutlich mehrere Wanderungen, bis du sie richtig eingelaufen hast. Für das Ultrawandern sind sie meiner Meinung nach nur bedingt geeignet. Außer du bist hauptsächlich im alpinen Gelände unterwegs.

Daneben gibt es leichte Wanderschuhe bzw. Trailrunningschuhe. Diese sind teilweise nicht knöchelhoch, schützen dich also nicht so gut vor dem Umknicken. Dafür sind sie aber dafür deutlich leichter als Wanderstiefel und du hast ein besseres Gefühl für den Untergrund. Zudem musst du Trailrunningschuhe normalerweise nicht so ausgiebig einlaufen wie Wanderstiefel. Es gibt zudem auch Trailrunningschuhe, die speziell für Ultras, also lange Distanzen, hergestellt werden und extra viel Dämpfung beinhalten. Lass dich dazu am besten im Fachhandel beraten oder hol dir auf Online Portalen Meinungen ein.

Für welche Art von Stiefel bzw. Schuh du dich entscheidest, kommt vor allem auf dich und deine Erfahrung an:

  • Wie häufig bist du auf Trails  oder sogar im alpinen Gelände unterwegs? Mit welchen Schuhen?
  • Wie groß ist der Trailanteil bei deinem Megamarsch und wie viel läufst du auf Asphalt?
  • Wie häufig hattest du in der Vergangenheit Verletzungen im Sprunggelenk, Bänderriss etc.? Hast du häufig Knieschmerzen beim Wandern?

Wichtig ist, dass dein Wanderschuh oder -stiefel gut passt. Er sollte nicht zu klein sein, sonst hast du schnell blaue Zehen, vor allem beim bergab gehen. Lauf- bzw. Wanderschuhe kannst du 1-2 Nummern größer als deine normale Schuhgröße kaufen.

Doch auch ein zu großer Schuh kann unangenehm sein, vor allem für deine Fußsohle. Leider findest du das selten direkt im Laden heraus, sondern erst nach der ersten mehrstündigen Wanderung, ob ein Schuh wirklich passt. Falls du neue Wanderschuhe hast oder bisher noch nicht mit deinen Wanderschuhen trainiert hast, solltest du so früh wie möglich damit starten. Hast du deine optimalen Wanderschuhe entdeckt, kannst du überlegen, ob du dir gleich ein zweites Paar mitkaufst. Dann hast du ein Paar zum trainieren und eins für den Megamarsch-Wettbewerb. Schreib dir Größe und Modell am besten auch auf.

Für dein Training kann es zudem Sinn machen, mit verschiedenen Schuhen zu trainieren und deinen Füßen so immer ein wenig Abwechslung zu bieten.

Einlagen

Schuheinlagen können teilweise Wunder wirken und das Wandern und Laufen deutlich angenehmer machen. Lass dich dazu am besten im Fachhandel beraten.

Barfußschuhe

Um deine Fußmuskulatur zu trainieren, kannst du auch mit Barfußschuhen trainieren. Da die Belastung auf deine Füße, aber auch Knie nicht unterschätzt werden sollte, starte mit ganz kleinen Distanzen und steigere dich langsam. Solltest du Schmerzen haben, pausiere das Training, stelle auf Schuhe mit mehr Dämpfung um und such eventuell auch eine Ärztin auf.


Egal ob Kleidung, Schuhe oder Rucksack: für deine Ultrawanderung sollte alles ausreichend getestet und eingelaufen sein. Ich kann nur davon abraten, neue Kleidung oder Gegenstände auf deinen Megamarsch mitzunehmen, die du vorher noch nicht ausprobiert hast.

Falls du gerade mit dem Wandern anfängst oder dir noch einige Ausrüstungsgegenstände fehlen, gibt es hier eine Tipps, wo du deine Ausrüstung auch günstig gebraucht kaufen kannst.

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